Tipps für Angehörige
Die Erkrankung eines nahestehenden Menschen verändert auch Ihr Leben als Angehöriger. Nun gilt es, einen guten Umgang mit der Erkrankung zu finden, den gemeinsamen Alltag erfreulich zu gestalten – und eigene Bedürfnisse nicht komplett zurückzustellen.
Die Themen im Überblick:
Die Diagnose einer (chronischen) Erkrankung ist nicht nur für die Betroffenen selbst ein einschneidendes Ereignis. Auch für die Angehörigen kann sich vieles im alltäglichen Miteinander ändern.

Bedürfnisse klären
Als nahestehende Person sind Sie eine wichtige Stütze für den ITP-Patienten. Sie können ihm (oder ihr) vermitteln, dass Sie die Veränderung gemeinsam meistern werden und dadurch emotionalen Rückhalt bieten. Vielleicht beschaffen Sie sich Informationen über die Erkrankung und begleiten den Patienten zum Arzt oder Sie übernehmen mehr alltägliche Aufgaben.1 Welche Art und wie viel Unterstützung sich der Betroffene wünscht oder braucht, ist sicherlich individuell unterschiedlich. Ein offenes Gespräch darüber kann Klarheit schaffen.
Finden Sie geeignete Informationen
Unmittelbar nach der Diagnose dreht sich meist alles um die Erkrankung und Therapiemöglichkeiten. Besprechen Sie, wie Sie sich gemeinsam informieren können. Welche Fragen sollen geklärt werden, wer könnte der richtige Ansprechpartner sein? Je mehr Sie über die Erkrankung wissen, desto besser können Sie Ihren Angehörigen unterstützen. Außerdem kann mehr Information vielleicht auch einen Teil Ihrer eigenen Bedenken ausräumen. Achten Sie bei der eigenen Recherche in Büchern und Internet auf vertrauenswürdige Quellen bzw. wenden Sie sich gezielt an Ärzte und erfahrene Organisationen.


ITP zum Nachlesen
Sie wollen die ITP verstehen und erfahren, wie Sie einen erkrankten Angehörigen oder Ihr Kind im Alltag am besten unterstützen können? Dann möchten wir Ihnen die kostenlosen Broschüren "Immunthrombozytopenie - Ein kurzer Überblick" und "ITP bei Kindern - Ein Ratgeber für Eltern" ans Herz legen.
Denken Sie auch an sich
Es ist wichtig, dass Sie gerade in schwierigen Zeiten auch an sich selbst denken und gut für sich und Ihre eigenen Bedürfnisse sorgen. Wenn die Krankheit die Herrschaft über Sie und Ihren Alltag übernimmt, ist niemandem geholfen.
Deshalb: Gönnen Sie sich etwas Gutes, legen Sie Pausen ein und vernachlässigen Sie Ihre eigenen Interessen und Hobbys nicht. Unternehmen Sie mit Freunden etwas Schönes und reden Sie nicht den ganzen Abend lang über die ITP-Erkrankung Ihres Partners bzw. Angehörigen. Nur wenn Sie ausreichend auf sich achten, haben Sie weiterhin die Kraft, Ihren Angehörigen zu unterstützen.2

Professionelle Unterstützung
Familie, Freunde und Kollegen können für den Betroffenen, aber auch für Sie als Angehörigen eine große Stütze sein. Allerdings ist es in bestimmten Situationen sinnvoll, sich professionelle Unterstützung zu holen. Beispielsweise, wenn Sie sich aufgrund der Erkrankung ständig gereizt und überfordert fühlen, wenn in Ihrer Familie oder Partnerschaft eine deprimierte Stimmung die Oberhand gewinnt oder auch, wenn es um sozialmedizinische Fragen wie Beruf, Arbeit und Erwerbsfähigkeit geht.
Als Ansprechpartner kommen z.B. infrage:
- Sozialdienste und Beratungsangebote von Kliniken
- Psychosoziale Beratungsstellen
- Paar- und Familienberatungsstellen
Fragen Sie auch den behandelnden Arzt nach geeigneten Anlaufstellen.

Passende Themen zum Weiterlesen:

ITP Patiententag
Das perfekte Format für den Austausch rund um ITP, mit anderen Betroffenen sowie Expert*innen. Alle Beiträge des vergangenen ITP Patiententags haben wir zum Nachschauen für Sie zusammengestellt.

Videos, Broschüren und mehr
Wissen hilft. Welche Thrombozytenwerte sind gesund? Welche Beschwerden kann die ITP auslösen? Wie kann die ITP behandelt werden? Werden Sie zum/zur Expert*in für Ihre Erkrankung!
Quellen:
- Schönberger C, von Kardoff E: Angehörige chronisch kranker Menschen. In: Mit dem kranken Partner leben. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2004.
- Hilfen für Angehörige. Blauer Ratgeber der Stiftung Deutsche Krebshilfe https://www.krebshilfe.de/infomaterial/Blaue_Ratgeber/Hilfen-fuer-Angehoerige_BlaueRatgeber_DeutscheKrebshilfe.pdf (abgerufen am 21.04.2023).