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Der Verlauf der Immunthrombozytopenie (ITP) ist schwer vorherzusagen. Bei einigen Betroffenen – insbesondere bei Kindern – heilt die Erkrankung spontan und von selbst wieder aus. Die Dauer der Krankheit und das Ausmaß der Beschwerden sind ausschlaggebend für Prognose und Therapie der ITP.

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Eine ältere Frau steht einer Ärztin gegenüber und fasst sich auf die Brust.

Verlauf und Stadien der ITP

Für Kinder und Jugendliche sind die Heilungsaussichten am besten. Bei ihnen entwickelt sich die ITP häufig infolge eines Infekts. In der Mehrheit der Fälle heilt die Erkrankung im jüngeren Alter nach einiger Zeit ohne Behandlung wieder aus. 

Auch bei Erwachsenen ist im ersten Jahr nach der Diagnosestellung eine Spontanheilung möglich, allerdings weitaus seltener als bei Kindern. Im Erwachsenenalter zeigen sich vermehrt lang andauernde Verläufe: So besteht der charakteristische Thrombozytenmangel bei rund 60 Prozent der erwachsenen Betroffenen auch nach mehr als zwölf Monaten. Dennoch gibt es trotz langer Krankheitsdauer immer eine gewisse Chance, dass sich die Thrombozytenzahl dauerhaft erholt und sich die ITP somit zurückbildet.

Je nachdem, wie viel Zeit seit der Diagnose der ITP vergangen ist, werden drei Krankheitsstadien unterschieden:

  • Die akute beziehungsweise neu diagnostizierte ITP bis zu drei Monate nach Diagnosestellung.
  • Die persistierende ITP zwischen drei und zwölf Monaten nach Diagnosestellung.
  • Die chronische ITP ab mehr als zwölf Monaten nach Diagnosestellung.
Die Grafik stellt die drei Krankheitsstadien der ITP dar: Erstens: Akute beziehungsweise neu diagnostizierte ITP. ITP kann sich auch ohne Therapie wieder vollständig zurückbilden. Zweitens: Persistierende ITP: Spontane Rückbildung noch möglich. Drittens: Chronische ITP: Spontane Rückbildung eher unwahrscheinlich. Häufiger Verlauf bei Erwachsenen.

Da die Wahrscheinlichkeit für die teilweise oder vollständige Erholung der Blutplättchen mit zunehmender Krankheitsdauer abnimmt, ist das Krankheitsstadium mitentscheidend für die verfügbaren Therapieoptionen. Das übergeordnete Ziel der Behandlung ist, Blutungen weitestgehend zu verhindern und die ITP nach Möglichkeit zu heilen. Da bei einer chronischen ITP eine Ausheilung trotz Therapie unwahrscheinlicher wird, steht hier die Lebensqualität der Patientinnen und Patienten im Vordergrund.1 

Die ITP verläuft sehr individuell 

Die ITP kann einen sehr individuellen Verlauf nehmen. Gerade bei jüngeren Betroffenen heilt sie in vielen Fällen noch spontan aus. Mit zunehmender Krankheitsdauer sinken die Chancen hierfür jedoch und die ITP kann in eine chronische Phase übergehen. Hier finden Sie persönliche Erfahrungsberichte von Betroffenen, die unter anderem vom Verlauf ihrer Erkrankung erzählen.

Schweregrade der ITP

Ob und wie eine ITP behandelt werden sollte, ist nicht nur vom Krankheitsstadium abhängig, sondern vorrangig von der Blutungsneigung. Die Blutungsneigung wird nicht ausschließlich von der Anzahl der Blutplättchen bestimmt. Selbst Betroffene mit sehr niedrigen Thrombozytenzahlen können weitestgehend beschwerdefrei leben oder höchstens leichte Blutungssymptome aufweisen. 

Sofern sie kein erhöhtes Blutungsrisiko aufgrund äußerer Einflüsse haben, zum Beispiel berufsbedingt, müssen Betroffene mit ITP auch mit ausgeprägter Thrombozytopenie nicht zwangsläufig medikamentös therapiert werden. Schwere Blutungen hingegen sind Anlass für eine umgehende Behandlung.1

Das Risiko, im Laufe der Erkrankung eine lebensbedrohliche Blutung zu erleiden und daran zu versterben, ist bei Kindern äußerst gering. Bei Erwachsenen mit schwerer chronischer ITP liegt das Risiko lebensbedrohlicher Blutungen bei den unter 40-Jährigen bei rund 0,4 Prozent und steigt dann mit zunehmendem Alter. Patientinnen und Patienten, die entsprechend behandelt werden, haben überwiegend eine normale Lebenserwartung.2,3

Abbildung eines Zeitstrahls, auf dem die Zahlen 60, 70, 80, 90 und 100 abgebildet sind. Darauf Menschen verschiedenen Alters.

Prognose und Heilungschancen

Allgemein stehen die Chancen für eine Heilung der ITP [neuer Link: www.leben-mit-blutkrankheiten.de/blutkrankheiten/itp/krankheitsbild] in jungen Jahren besser und werden mit zunehmendem Alter geringer. Insbesondere bei Kindern unter zehn Jahren, die plötzliche ausgeprägte Blutungen – oftmals nach einem Infekt – zeigen, stehen die Chancen auf einen Rückgang der Erkrankung vergleichsweise gut. 

Ein schleichender Beginn der ITP ohne erkennbaren Anlass mit keinen oder nur leichten anfänglichen Symptomen sowie ein fortgeschrittenes Alter der Patientinnen und Patienten mindern hingegen die Wahrscheinlichkeit, vollständig und dauerhaft zu genesen.1

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Tipps für das Arztgespräch

Ein erfolgreiches Arztgespräch kann vielen Betroffenen der Immunthrombozytopenie (ITP) im Umgang mit ihrer Erkrankung helfen. Hier finden Sie wertvolle Tipps.

Ein Mann hält einen Stift in der Hand und schaut auf einen Laptop.
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ITP-Patiententage

Schauen Sie sich die Beiträge von Fachleuten und Betroffenen der ITP bei den ITP-Patiententagen 2022 im Video an und erhalten Sie wertvolle Informationen.

Quellen: 

  1. Onkopedia. Leitlinie Immunthrombozytopenie (ITP). https://www.onkopedia.com/de/onkopedia/guidelines/immunthrombozytopenie-itp/@@view/html/index.html (letzter Aufruf am 27.10.2023) 
  2. ITP-Information. Idiopathische Thrombozytopenische Purpura. https://www.itp-information.de/informationen/oft-gestellte-fragen.html (letzter Aufruf am 27.10.2023) 
  3. Portielje JE, Westendorp RG et al. (2001). Morbidity and mortality in adults with idiopathic thrombocytopenic purpura. Blood. 97(9), 2549-2554. doi: 10.1182/blood.v97.9.2549